Dienstag, der 5. Mai 2015

Master-Studenten berichten.
Wie unsere Studenten das Studium erleben (1)

Heute stellt Charleen Dröse ihre Arbeit im Masterstudiengang vor. Ihr Abschlussthema lautet „Rückkehr von deutschen Expats“.

Master-Studentin in Hannover: Charleen Dröse
1. Hast Du bereits im Studium gewusst, was Du später im Beruf tun willst?

Während des Studiums habe ich ein Praktikum in einer Webagentur in China absolviert. Seit dem bin ich regelmäßig in Asien unterwegs und habe Semesterabgaben, Hausarbeiten und auch meine Bachelorarbeit beim Reisen erarbeitet. Als Designerin bin ich immer auf der Suche nach neuer Inspiration und dabei bin ich an keinen Ort gebunden. Das wurde mir bereits im Studium bewusst und dieser Lebensstil gefällt mir so sehr, dass ich auch nach meinem Masterabschluss weiterhin ortsunabhängig arbeiten möchte. Ein NinetoFive-Job in einem Büro kommt für mich langfristig nicht in Frage.
Aus dieser persönlichen Erfahrung entstand auch mein Masterthema. Ich beschäftige mich mit deutschen Expats (kurz für Expatriate, dt. Auswanderer) und die individuellen Erfahrungen der Rückkehr nach Deutschland.
Nach einer intensiven Recherche durch Interviews (in Indonesien und Thailand), Literatur- und Internet-Recherche und Gesprächen mit Expats arbeite ich zur Zeit an einer Online-Reportage mit persönlichen Beispielen. Ich möchte die Thematik der Rückkehr mehr in die Öffentlichkeit bringen, Unternehmen und zukünftige Expats inspirieren, informieren und sensibilisieren.

2. Wie hast Du Deine Zukunft konkret geplant? Hast Du Angebote der Hochschule / andere Hilfen genutzt?

Zukunftsplanungen interessieren mich nicht so sehr. Ich bin gerne spontan, probiere viel aus und lasse mich überraschen von neuen Möglichkeiten. Ich habe zwar Ziele, die ich ehrgeizig verfolge, aber einen Zukunftsplan habe ich nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass immer viele Wege offen stehen. Aus diesem Grund fokussiere ich mich zuerst auf mein Masterprojekt und werde danach sehen was kommt.

3. Der Realitäts-Test: Was von Deinen Plänen konntest Du bis jetzt umsetzen?

Natürlich hat sich mein Thema stark verändert während der Zeit, aber das ist auch gut so. Die Seminare und Diskussionen haben mich sehr angeregt und in die richtige Richtung gebracht. Erst in dem Master habe ich gelernt, wie wichtig eine empathische Recherche für Designer ist. Ich habe mit Betroffenen gesprochen, ihnen zugehört und darauf hin Problem-Statements definiert.
Den Blick, den ich dadurch bekommen habe, gab mir die Möglichkeit, mein Thema auf diese Probleme hin zu fokussieren.

Charleen Dröse interviewt Expat in Jakarta

Interview in Jakarta

4. Wo sind oder waren die größten Probleme bei der Umsetzung Deiner Pläne?

Eindeutig der Zeitfaktor. Alle Masterstudenten haben sehr viel Herzblut in ihre Projekte gesteckt und wir mussten uns immer wieder beweisen. Dadurch haben wir uns alle sehr weiter entwickelt – persönlich aber auch in unseren Themen. Man könnte sagen: Wir haben unsere Herzensthemen von klein auf groß gezogen.
Die Herausforderung war also in dem Fall ist die Zeit, die knapp bemessen ist, zumal die Themen immer weiter geschärft werden mussten. Das fällt einem nicht immer leicht, da das Interessengebiet für das jeweilige Thema natürlich sehr groß ist.

6. Wo siehst Du Dich in fünf Jahren?

Mein Ziel ist es, das zu machen, was mich glücklich macht und meine Leidenschaft als Designerin nachzugehen. Wie das Ganze aussehen wird, da lasse ich mich überraschen und folge meinem Instinkt. Während der Zeit als Master-Studentin habe ich einen neuen Blickwinkel auf das Dasein eines Designers bekommen und empfinde, dass kreative Menschen mit guten Ideen und Motivation viele Türen offen stehen.

HannoLab 2015  "Hannover 2030"

Als Moderatorin beim HannoLab 2015 (Foto: Lukas von Loeper & Patrice Kunte)

7. War Hannover eine gute Wahl für den MA-Studiengang? Was sind die Gründe?

Ich bin sehr beeindruckt von diesem Master und immer noch froh, dass ich die Chance bekommen habe, ein Teil davon zu sein. In dieser Zeit konnte ich meine Gestalterpersönlichkeit weiter entwickeln, habe gelernt was es bedeutet Verantwortung als Designer zu übernehmen und konnte in Design-Thinking-Workshops als Coach erste Erfahrungen in einer Führungsposition machen.
Ich würde mir wünschen, dass jeder angehende Designer so eine gute Ausbildung genießen könnte.

Danke Charleen! Wir freuen uns schon auf die nächsten Berichte aus dem Studiengang!