Montag, der 24. Oktober 2016

Master-Studenten berichten. Wie unsere Studenten das Studium erleben (10)

Master-Studentin Kristina Börger der Hochschule Hannover

Heute stellt Kristina Börger ihre Erfahrungen im Masterstudiengang Design & Medien in Hannover vor.

Im Rahmen meiner Master-Thesis in Hannover befasste ich mich mit den Herausforderungen des Marktes für digitale Anwendungen und setzte daraufhin die erarbeiteten Erkenntnisse in der Konzeption einer Dienstleistungs-Applikation um. Mit der entwickelten App können Nutzer kurzfristig freigewordene Tische im gastronomischen Premiumsegment der Stadt Frankfurt buchen, während umgekehrt Gastronomen eine bessere Auslastung ihres Restaurants sicherstellen.

Wie passt das Produkt in das Leben der Nutzer?

Die voranschreitende Vernetzung mit der wachsenden Zahl digitaler Geräte hat den Lebensstil der heutigen Konsumenten verändert und damit auch die Anforderungen an Service-Angebote. Ob locations- und mobilitätsbasierte Dienste oder auch Fitness-Tracker – der moderne Nutzer erwartet jederzeit und überall passgenaue Lösungen für seine Probleme in Anspruch nehmen zu können.

Anbieter von Dienstleistungen müssen sich daher eingehend mit der Frage beschäftigen: Was kann meine Anwendung leisten, um das Leben der Nutzer praktischer zu machen und sie im Alltag zu unterstützen? Für interaktive Produkte wird heute gute Usability im Sinne einer optimalen Bedienbarkeit zur Bedingung gemacht. Anwendungen, die sich vom Wettbewerb abheben wollen, müssen aber auch Freude an der Nutzung bieten.

Master Projekt App-Design und Nutzung HS HannoverBedeutung des nutzerzentrierten Gestaltungsprozesses

Erfolgreiche digitale Anwendungen fallen nicht vom Himmel. Im Master-Studium beschäftigten wir uns tiefgehend mit der Methodik des Design-Thinking, was ein Bewusstsein für die Relevanz schuf, im gesamten Gestaltungsprozess die Bedürfnisse und das Verhalten der Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen.

Für die Entwicklung meiner Dienstleistungs-Applikation verdichtete ich die Ergebnisse der Recherche-Phase in einzelne Nutzertypen und entwickelte auf dieser Basis eine Customer-Journey. Die Orientierung an persönlichen Bedürfnissen und Zielen hilft dabei, Empathie für potenzielle Nutzer zu entwickeln und auch vorauszusehen, an welchen Punkten im Ablauf Schwachstellen bezüglich der Interaktion auftreten können.

Ob die Anwendung am Markt Bestand haben könnte, zeigt sich im Usability-Test: Wireframes meiner entwickelten Applikation waren als klickbarer Prototyp auf dem Smartphone erlebbar. So konnten sich Versuchsteilnehmer in die Nutzungssituation hinein versetzen und realitätsgetreue Handlungen ausführen. Es war spannend zu beobachten: Wie erfolgreich schneiden in der Planung festgesetzte Ziele im Vergleich mit dem tatsächlichen Verhalten der Nutzer ab?

Prototypen-Test App-Design und UsabilityViele Aspekte, viele Faktoren – interdisziplinäres Denken nötig

Gestalter müssen mit den differenzierten Sichtweisen des menschlichen Erlebens und Verhaltens bekannt sein. Sie sollten zudem die Fähigkeit besitzen, betrachtete Aspekte in der Entwicklung eines Produktes auf die wichtigsten Funktionen zu abstrahieren. Im Laufe des Jahres im Master-Studium ließ mich die Auseinandersetzung mit den interdisziplinären Perspektiven meiner Kommilitonen die Kernidee meines Konzeptes immer wieder hinterfragen und deren Fokus schärfen. Der Gestaltungsprozess einer nutzerzentrierten Anwendung ist als spannendes, modulares Zusammenspiel vielfältiger Faktoren zu begreifen.

 

Danke schön Kristina!
Wir freuen uns schon auf die nächsten Berichte aus dem Studiengang!