Mittwoch, der 6. Dezember 2017

Wochenzettel 17,48:
Eine gute Gelegenheit Verantwortung zu übernehmen

Und bald ist auch schon wieder Weihnachten. Der Winter naht, der Advent steht vor der Tür.

Die letzten Seminartermine zum Thema Medientheorie sind für dieses Semester angebrochen. Eine Hausarbeit soll nun den Abschluss bilden und zeigen, ob wir die im Seminar gelernten diskursiven Methoden auch schriftlich für uns allein anwenden können. So stand eine Reihe von Medien, von Plakat bis YouTube zur Auswahl, die im Hinblick auf historische und soziale Aspekte beleuchtet und untersucht werden sollen. Als Stütze unserer Argumentationen dienen die Texte aus dem Seminar. Wer im Seminar nicht aufgepasst hat, müsste spätestens jetzt einige Texte aufarbeiten. Mit Kurzpräsentationen zu den Kernideen der Hausarbeiten begann der nun schon vierte Monat des Masterstudiums.

Am Dienstag galt unsere Aufmerksamkeit wieder der Masterthesis. Es wurde viel gefeilt und getüftelt – zur Konzeptpräsentation muss schließlich die Kernthese der Masterarbeit auf den Punkt gebracht werden. In Kleingruppen zu je zwei Studenten sollte das eigene Thema verständlich an den Partner übergeben werden. Dieses Mal sollte jedoch der Partner als eine Art Anwalt die Kernthese des „Klienten“ vor den Kommilitonen präsentieren und vertreten. Die Gruppe war angehalten zu diskutieren, ob die Kernthese auf den Punkt gebracht und auf einem „guten Weg“ ist oder doch noch Unklarheit in den Begrifflichkeiten besteht. Wer seinen „Anwalt“ nicht gut gebrieft hatte, bekam im Plenum schnell das Urteil: „Unscharf formuliert!“

Eine Verurteilung musste jedoch niemand fürchten. In gewohnt vertrauter Umgebung konnte jeder konstruktive Kritik und Denkansätze erwarten. Eine gute Gelegenheit für Feedback und eine erste Probe vor der Konzeptpräsentation.

In vertrauter Runde werden die Masterthemen diskutiert.Im Anschluss an zwei Vorträge im Seminar Ästhetik 2 entbrannte am Mittwoch eine heiße Diskussion. Der Gegenstand: Cyborgs, Feminismus in der Zukunft, Tiere in der Kunst und unsere Haltung dazu. Ein Richtig oder Falsch konnte dabei nicht festgemacht werden, es endete jedoch in einem Appell an uns Masterstudenten, den wir in die Adventszeit mitnehmen werden.

Der Master-Studiengang ist nicht nur Seminar und Unterricht, er ist auch Diskurs über unser Wertesystem und das anderer. Als Individuum und Gestalter unserer Umwelt können wir uns nicht aus der Verantwortung ziehen. Niemand kann das, niemand lebt außerhalb der Verantwortung. Wir stehen für die Werte, die wir mit unserer Arbeit transportieren. Wir dürfen gerne am Lack kratzen und provozieren. Wichtig ist nur – und das sollten wir unter anderem auch im Master mitnehmen und lernen – dass wir aus dem Studium gehen und die Dinge unserer Umwelt reflektieren, Doppelmoral erkennen, Bewusstsein dafür entwickeln, und danach leben und arbeiten. Eben Verantwortung übernehmen. Eine schöne Adventszeit!

Silvan Hartig