Einblick ins Studium: Das erste Semester ist rum!

Der Masterstudiengang Design und Medien an der Hochschule Hannover: Nur Theorie?

Was wird denn eigentlich wirklich im Unterricht und in der Zeit des Master-Studiums gemacht?

Unser erstes Semester begann im September 2019. In einem dreitägigen Startworkshop lernten wir uns untereinander und die ersten Studiumsinhalte kennen. Unsere Gruppe ist sehr durchmischt. Die meisten der 25 Personen haben bereits zuvor an der Hochschule Hannover ein Design-Studium (z.B. Innenarchitektur, Mediendesign, Modedesign, Produktdesign, Fotojournalismus oder Visuelle Kommunikation) absolviert. Andere kommen aus der Arbeitswelt oder haben andernorts studiert.

In unseren Studium lernen wir, neben anderen Dingen, wie wir Gruppen leiten und den Teilnehmern ein effizientes Arbeiten ermöglichen, indem wir auf verschiedene Personentypen und Probleme eingehen und bestimmte Techniken zur Ideengenerierung beibringen können. Diese Lerninhalte erfuhren wir bereits im Startworkshop am eigenen Leib – allerdings ohne es zu wissen, denn wir waren ja selbst die angeführte Gruppe und nahmen einfach die positiven Erfahrungen mit. Wir waren während des Startworkshops auch im Seilgarten Hannover. Mit diesem spaßigen und körperlichen Einstieg ins Studium lernten wir schnell Dinge, wie beispielsweise das Festlegen von situativen Führungspersonen, um gemeinsam als Gruppe weiterzukommen.

Gruppenleitung, Kreativitätstechniken und Design Thinking lernen wir von unserem Professor Gunnar Spellmeyer. Um unsere Unterrichtskenntnisse in diesen Bereichen zu vertiefen und auf eigene Gruppen anzuwenden, empfiehlt uns dieser stets die Teilnahme an verschiedenen Workshops. So leiteten wir Masterstudierende bereits bunt gemischte Gruppen bei Events, wie dem POTTcast (Oktober 2019) zur Müllvermeidung unseres Fakultätskiosks, dem Zukunftsworkshop Inklusion (Oktober 2019) des Social Innovation Centers Hannover oder dem leanlab 2019 (Dezember 2019), einer Veranstaltung zum Präsentieren und Ausfeilen neuer Geschäftsideen. Mit der externen Dozentin Gudrun Heindorf lernten wir zusätzlich in einigen Einheiten Inhalte zur Entwicklung personaler Kompetenzen, die sich insbesondere auf die Wünsche und Bedürfnisse des Menschen bezogen. Hierzu haben wir uns viel in der Gruppe ausgetauscht und neben den Dingen, die wir als Führungsperson oder Leitung einer Gruppe für unsere Mitarbeiter tun können, auch viel über uns selbst gelernt.

Weitaus theoretischer sind unsere Fächer im Bereich der Medientheorie bei Professor Martin Scholz und im Bereich der Kreativität und Wahrnehmungspsychologie bei Professor Friedrich Weltzien. Hier diskutieren wir über die Ansichten und Positionen von beispielsweise bedeutenden Philosophen, Designern oder Künstlern – Beispiele für die Autoren sind Platon, Roland Barthes, Albrecht Wellmer, Guy Debord, Günther Anders, Jean Baudrillard, Michel Foucault und viele andere. Wir generieren stets einen Bezug zum Design und zur Medienthematik und können damit konkret für unsere Designdisziplinen Schlüsse ziehen. Allgemein regen die interessanten Themen zu einem starken Austausch in unserer Gruppe an, wodurch jeder für sich selbst neue Erkenntnisse gewinnt auch auf neue Ideen kommt. In diesen Fächern halten wir viele Referate und schreiben Hausarbeiten.

Während des Semesters arbeiteten alle an ihre Masterthesen, die sich aufgrund der erlernten Unterrichtsinhalte verändert hatten oder ergänzt wurden. Die Arbeiten müssen hierbei sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil besitzen, die Gewichtung der Teile ist dabei von jedem Studierenden selbst zu wählen. Die Studierenden organisierten zwei Konzeptpräsentationen, bei denen die Dozenten und die restlichen Studierenden Feedback oder ihre Gedanken zum jeweiligen Thema äußern konnten. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Thema beschäftigt viele Studierende das ganze Semester lang und auch darüber hinaus, deswegen stehen die Dozenten auch außerhalb der Unterrichtszeiten zur Unterstützung bereit.

Neben all dem Arbeiten haben wir während des Unterrichts und auch außerhalb dessen viel Spaß. Noch ist das Semester noch nicht ganz rum und es erwarten uns noch zwei Blockseminare zur Projektorganisation und -management sowie weiterer Personalführung. Im April 2020 steht zudem die jährliche Indonesienreise an, zu der noch ein weiterer Beitrag folgen wird! Wir freuen uns auf das zweite Semester und werden in diesem dann insbesondere an unseren Masterthesen arbeiten und diese am 6. und 7. Juli 2020 präsentieren.

Verfasst von: Jasmin Bölter, Masterstudentin im WiSe 19/20