Wochenzettel 17,50:
Wir sind bunt!

Vom Masterlabor ins Hannolab und eine Erfahrung reicher zurück. In interdisziplinären Gruppen, mit lokalen Praxispartnern, entwickeln wir Ideen für die Mobilität der Zukunft. Den Design-Thinking Prozess konnten wir dabei vertiefen und unser Wissen über Gruppendynamiken in der Praxis schärfen. Es ist ermutigend zu erleben, wie wir als Designer, bereits zu Beginn des Prozesses, eine zentrale Rolle bei der Gestaltung unserer Zukunft einnehmen können und sollten.

Ermutigt Zukunft zu gestalten, präsentiert jeder Student sein Masterkonzept vor der Gruppe im Masterlabor. Im Vergleich zum Schulterblick nehmen die Projekte greifbare Formen an. Dieser Präsentationstag versteht sich als Startschuss um von der Ausarbeitung des Konzepts in die praktische Umsetzung zu wechseln.

So schön konkret greifbare Prozessabläufe mit Wegmarken klingen, gleichzeitig entwickeln wir auch ein Verständnis dafür, dass diese Strukturen bestimmten Denkmustern und Kulturen entspringen, die es infrage zu stellen gilt. Das ist anstrengend, sollte aber nicht nur für Designer verpflichtend sein.

Was passiert mit unseren Ideen und unserer Gesellschaft wenn wir plötzlich nicht mehr in Strukturen denken, die nur ein Anfang und Ende haben und deswegen nur in eine Richtung wachsen können, wie ein Baum? Wie sähen Objekte, besser gesagt Dinge aus, wenn wir in alle Richtungen wachsen, wie ein Rhizom, welches kein Anfang und Ende kennt?

So passiert es dann auch, dass alle an dem Punkt der Konzeptpräsentation sich an unterschiedlichen Stellen bewegen und Linien sowieso viel spannender als Punkte sind. Die Projekte sind bunt, meine Kommilitonen und unsere Zeit auch.

Zum Abschluss bleibt noch eine Frage offen: Feiern wir in zwei Wochen das Ende oder den Anfang des Jahres?

Daniel Wolff