Dienstag, der 20. November 2018

Wochenzettel 18/45
„Man kann nicht nicht entscheiden“

Master Medien&Design Hochschule Hannover„Spickzettel müssen ein gutes grafisches Design besitzen, damit sie wirklich funktionieren.“ Dies und vieles mehr nahmen wir aus der vergangenen Woche mit, als wir den Vorträgen des zweit-tägigen Symposiums rund um das Thema „Entwerfen. Lernen. Gestalten.“ zuhören durften. Themen wie Designpädagogik, wo es unter anderem darum ging, dass bereits in der Grundschule Design näher gebracht werden sollte. So wie, Lernräume an Hochschulen zu schaffen, in denen die Studierenden sich zurückziehen und wohlfühlen, aber dennoch effektiv arbeiten können. Hierfür wurden Tests durchgeführt, um zu sehen, was für Anforderungen die Studierenden an den Raum haben. Es stellte sich heraus, dass wir Studierende praktisch veranlagt sind! Uns genügt es, wenn wir eine Sitzmöglichkeit, einen Tisch, einen Laptop/PC und eine Steckdose haben. Internetzugang wäre auch von Vorteil. Wir sind halt sehr genügsam!

Master Medien&Design Hochschule Hannover

„Designer ist Täter“ hieß es in dem Vortrag von Dipl.-Des. Heike Raap. Gemeint war natürlich nicht, dass Designer Verbrecher sind, sondern dass sie Entscheidungen treffen oder auch nicht. „Man kann nicht nicht entscheiden“, erklärte Frau Raap dazu. Selbst sich einer Entscheidung zu entziehen ist folglich eine Entscheidung. Die Ähnlichkeit zu dem bekannten Spruch „Man kann nicht nicht kommunizieren“ von Paul Watzlawick war laut Frau Raap zufällig und erst während der kurzen Diskussionsrunde direkt nach dem Vortrag durch eine Frage einer Zuhörerin aufgefallen.

Nicht nur aus den beiden Symposiumstagen nahmen wir einiges mit. Wir lernten, dass Nicht-Orte Orte der Einsamkeit, der Anonymität und der Entwurzelung sind, laut Marc Augé. Also ein Ort, der eine mangelnde Identität, Geschichte und Relation aufweist. Keine menschlichen Interaktionen im anthropologischen Sinne dort stattfinden. Orte wie etwa Bahnhöfe, Flughäfen oder Supermärkte fallen unter diesen Begriff. Das brachte uns ins Grübeln. Welche Orte in unserem Alltag sind eigentlich Nicht-Orte? Können aus Nicht-Orte Orte werden? Sicherlich werden einige von uns auf dem Heimweg besonders darüber nachgedacht haben, als sie in der Bahn saßen oder in den Bus oder ins Auto stiegen. Befinde ich mich nun an einem Nicht-Ort oder ist er ein Ort für einen?

Master Medien&Design Hochschule HannoverMit dem Referat über „Der Zweifel Cézannes“ von Maurice Merleau-Ponty wurde uns die Phänomenologie näher gebracht und wie schwer es scheinbar ist, die Sehgewohnheiten auszustellen und tatsächlich nur das zu malen was wirklich vor einem ist. So hatte Cézanne mehrere Stunden einfach nur die Landschaft angestarrt und dann einen Pinselstrich getan, um wieder Stunden die Umgebung zu betrachten.

Mithilfe des sogenannten „golden circle“ von Simon Sinek bereiteten wir uns auf die Konzeptpräsentation von unseren Masterthemen vor. Durch diese Methode kann eine faszinierendere Präsentation entwickelt werden. Dafür beantwortet man die Fragen „Was?“, „Wie?“ und „Warum?“. Im ersten Moment hört es sich einfach an, aber es erweist sich als gar nicht so leicht. Die größte Herausforderung dabei ist das „Warum?“, der Teil mit dem die Vision des Masterthemas überliefert werden soll. Außerdem können sich die Antworten auf die Fragen auch vermischen und lassen sich schwer voneinander trennen.

Unsere Gedanken und unsere Konzentration sind nun auf die in zwei Wochen stattfindende Konzeptpräsentation gerichtet. Eine nächste Hürde, die es zu überwinden gilt. Aber wir packen das!

Velvet Vogel